Georgij N. Vladimov

Georgij Nikolaevič Vladimov (Pseudonym für Georgij Nikolaevič Volosevič), geboren am 19. 2. 1931 in Charʼkov (Ukraine). Vater, Lehrer für russische Sprache und Literatur, im Zweiten Weltkrieg vermisst. 1948–1953 Jurastudium an der Universität Leningrad, seit 1952 im Fernstudium. 1952 Verhaftung der Mutter. Ab 1954 Literaturkritiker, besonders für „Novyj mir“ (Neue Welt) und „Teatr“, 1956–1959 Redakteur der Abteilung „Prosa“ bei „Novyj mir“ unter A.Tvardovskij. Seit 1961 schriftstellerische Tätigkeit; 1961 Aufnahme in den Schriftstellerverband der UdSSR. 26.5. 1967 Offener Brief an das Präsidium des IV.Kongresses der Schriftsteller der UdSSR (mit Kopie an A.Solženicyn). 10. 10. 1977 Offener Brief an die Leitung des Schriftstellerverbandes der UdSSR (Austrittserklärung Vladimovs aus dem Schriftstellerverband). Engagement für die Moskauer Amnesty-International-Gruppe. Januar 1979 Beteiligung an der Herausgabe des Sammelbandes „Metropol“ (Literary Almanac, New York, London 1979), in dem 23 Autoren der nonkonformistischen sowjetischen Gegenwartsliteratur vorgestellt werden. 20. 3. 1979 Telefonsperre, Aufforderung zur Ausreise. 4. 11. 1980 Verhör im Lefortowo-Gefängnis, Herzinfarkt. 5. 2. 1982 Hausdurchsuchung in der Moskauer Wohnung, Konfiszierung des Archivs. 12. 1. 1983 Offener Brief an den Generalsekretär des ZK der KPdSU, Jurij Vl. Andropov mit der Bitte um Ausreisegenehmigung. Ab 1983 Aufenthalt in der BRD, Chefredakteur der Zeitschrift „Grani“ (Posev-Verlag), Frankfurt/M. 1986 wegen ideologischer Differenzen entlassen. Er starb am 19. 10. 2003 in Frankfurt am Main.

*  19. Februar 1931

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